Angehörige wollen gehört werden
Psychische Krankheiten sind nicht nur ein individuelles Problem einzelner Menschen. Sie fordern die ganze Gesellschaft heraus. Wer psychisch Kranke unterstützt, spürt die Widersprüche des Lebens hautnah.
Wenn die Leute in der Klinik zugehört hätten, wäre mein Bruder jetzt noch am Leben.
Das kann doch nicht sein – immer, wenn meine Frau morgens die Medikamente genommen hat, ist sie unfähig, etwas zu unternehmen. Ich muss mich dann um alles kümmern. Am Abend, wenn dann die Wirkung nachlässt, wird sie munter und braucht viel Chemie zum Schlafen. Aber die Klinik will nicht mit mir reden.
Das erste Mal hat mir eine Klinik angerufen und gefragt, wie ich die Einweisung meines Sohnes erlebt habe. Das ist schon toll, wenn wir Angehörige einbezogen werden.
Ich habe eine Idee, was junge Angehörige brauchen, und die VASK unterstützt mich, daraus ein Projekt zu machen.
Die VASK Bern unterstützt und vernetzt nicht nur ihre Mitglieder. Sie sensibilisiert auch die Öffentlichkeit und arbeitet mit an fachübergreifenden Projekten oder Anlässen und lanciert eigene Projekte. In Zusammenarbeit mit anderen Organisationen lässt sich viel bewirken.
Fragen, die Angehörigen manchmal den Schlaf rauben
- Wer kümmert sich um Menschen, die jede Therapie ablehnen?
- Wer haftet dafür, wenn Fachpersonen ein Trauma auslösen, das in der Familie ertragen werden muss?
- Wer kümmert sich um suizidale Jugendliche, wenn die Wartezeiten auf einen Therapieplatz Monate dauern? Wer hilft den Angehörigen, diese Zeit gut zu überbrücken?
- Warum dürfen Eltern keinen Drogenentzug verlangen, wenn das Kind noch minderjährig ist und es dann zeitlebens ein Problemfall für die Familie und Gesellschaft wird?
- Wen kümmert es, wenn psychisch Kranke sich selbst aus der Klinik entlassen und bei den Eltern oder Partner*innen unterkommen möchten?
- Wo sollen Menschen wohnen, die manchmal in schweren Phasen herumschreien und Nachbarn stören?
Wir möchten diese Fragen gemeinsam mit Fachpersonen ansprechen und Lösungen suchen. Helfen Sie mit, Lösungen zu erarbeiten! Kontaktieren Sie die VASK, werden Sie aktiv. Tel. 031 333 00 60 – kontakt@vaskbern.ch
Danke, wenn Sie Ihre Solidarität mit einer Mitgliedschaft oder grosszügigen Spende bekunden!
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